Messung von Helligkeit erachte ich als sehr schwer. Man muss im Grunde über den gesamten sichtbaren Spektralbereich messen können.
Hallo,
so schwer ist es nicht, denn ein Beleuchtungsstärkemesser hat die V(Lambda)-Kurve drin, also den "visuellen Nutzeffekt" oder "gefühlte Helligkeit" der einzelnen Farben. Am hellsten wird bekanntlich grün und gelb empfunden, blau am wenigsten, dazwischen Rot. Jede Lichtquelle hat also in Summe (oder "Integral") über das gesamte sichtbare Spektrum eine bestimmte Abstrahlung...Strahlungsenergie, die mit der V(Lambda)-Kurve gewichtet wird und als z.B. "Beleuchtungsstärke" gemessen wird.
Gute Beispiele wäre die Na-Niederdrucklampe, die nur 2 Natriumlinien bei grün/gelb hat und deshalb den höchsten visuellen Nutzeffekt und damit Lichtausbeute hat, seh nah am theoretischen Grenzwert ! Jede "weiße" Lichtquelle mit derselben Strahlungsemission muß schlechter sein, hat sie doch Abstrahlungen auch im Rot und Blau...
Extrembeispiel ist Infrarot- oder UV-Quelle, sehr hohe Strahlungsintensität im nicht sichtbaren Bereich, also trotz hoher Strahlungsenergie sehr geringe Beleuchtungsstärke...
(LED haben hohe Lichtausbeuten, weil die Wärmeverluste im Vergleich zur Strahlungserzeugung rel. klein sind)
Die Beleuchtungsstärke ist aber eine sekundäre Größe, primär ist der Lichtstrom, der genauso helligkeitsbewertet (V(Lambda)) wird, is auch logisch, denn in der "Licht-Technik" geht es ja vorrangig um das sichtbare Licht, also "hell" und "Farbwiedergabegüte"...
Nach dem kurzen Exkurs: Micha (magslight) hatte nach meinem Stand Beides schon gemacht, mit der Ulbrichtkugel den Lichtstrom gemessen und vergleichende Messungen an ein-und-derselben Leuchte mit unterschiedlichen Lampen durchgeführt. Wissenschaftlich absolut korrekt, letzteres haben wir im Insitut in Dresden (Verkehrshochschule) auch schon gemacht. Man kann also den Lichtstrom RELATIV messen, indem man die Beleuchtungsstärken verschiedener Lampen vergleicht, da zwischen Lichstrom-Leuchtenwirkungsgrad-Lichtstärke-Beleuchtungsstärke ein fester Zusammenhang besteht, kann man das so machen !
Genauso ist es sehr gut möglich, standard-HQL-Licht verschiedener Lampen identisch zu bewerten, da gibt es aus phys. Gründen kaum Unterschiede beim reinen HQ-Spektrum (nackiger Brenner). GANZ ANDERS bei Na-Hochdruck und erst Recht Halogen-Metalldampflampen ! Diese Lampen haben zwar auch eine Hg-Hochdruckentladung als Grundlage, aber das Strahlungsverhalten wird bei der NA-Lampe (Hochdruck) fast ausschließlich und bei der HQI-lampe (Halogenmetalldampf) zum großen Teil durch die Strahlungsmetalle und andere Umstände bestimmt, deshalb ist das deutlich schwerer vergleichbar.
Standard-HQ-Lampen leuchten auf der ganzen Welt praktisch "Gleich", die HQL-Lampen unterscheiden sich "nur" durch die Leuchtstoffe, wobei der Anteil am Lichtstrom nicht sehr groß, aber trotzdem deutlich ist.
In diesen Punkten also keinerlei Einwände gegen einen Lampenvergleich, die Kritikpunkte an der Vorgehensweise hatte ich ja beschrieben...
*
Sicher sind die NARVA-HQL nicht unbedingt Oberliga, ich würde sie aber im vorderen Drittel ansetzen (empirisch...). Der Aufbau hat sich natürlich über die Jahre auch zum schlechteren verändert, bei neueren Lampen hing der Brenner unbefestigt bis 400W zwischen den Gestellteilen, sehr schlecht bei stärkerer beschleunigung, da brach gern die Molybdändurchführung weg. Am Besten waren die älteren Konstruktionen mit liebevoller Brennerhalterung und flexiblen Streifenanschlüssen sowie Befestigung am Kolben"dom" mittels dem typ. Gnubbel. 2 Zündwiderstände erhöhen sicher auch die Betriebssicherheit...
Ich laß mich gern belehren, schade, daß die alten NARVA-Hasen nicht mehr so greifbar sind...
Wer aber PRC-Knaller als deutlich besser...robuster als NARVA bezeichnet, sorry... da bin ich raus. Es ist zudem aus statistischen Gründen (wie gesagt...) schwer, allgemeine Vergleiche zu machen, das einzige, was man machen kann, ist die Qualität aus dem rein optisch bewerteten mechanischen Aufbau zu beurteilen, das kann aber auch nach hinten losgehen, wenn die lieblos aussehende Lampe dann viel bessere lichttechnische und lebensdauertechnische Daten hat ! ist alles möglich... Und es geht nicht um Ossi/Wessi, in der DDR gab es Mangel an allen Ecken und Enden, ich hab es selbst erlebt und man könnte abendfüllend über Ursachen und Ausmaß diskutieren... Was ich aber auch festgestellt hab: Bestimmte Produkte, gerade die für den Export, waren mit ungeheurem Mehraufwand (die Ossi-Sklavenarbeiter bekamen ja nur "ostgeld", was letztlich bessere "Lebensmittelmarken" waren...) durchaus hochwertige Produkte, die ein West-Hersteller so hätte nicht wirtschaftlich fertigen können. Das ist auch Teil der Wahrheit und war mit Schuld (nicht allein!) an den Defiziten im Inland: Alles, was für harte Währung international verkaufbar war, wurde "verscherbelt" und auch der Mehraufwand mußte erbracht werden, mit wiederum weniger Möglichkeiten für den Inlandsmarkt... Ob nun die NARVA-Lampen da eine Geige mitspielen, wage ich nicht einzuschätzen. Ich kenn nur die Lampen aus meinem persönlichen Erleben und aus Gesprächen mit Leuten, die mit diesen lampen zu tun hatten. Und ich hab natürlich auch das eine oder andere Lämpchen in den Händen gehalten und auch experimentell betrieben...
Gruß Ingo