von Mitternachtslampe(X) » Sonntag 10. April 2016, 15:03
Hallo Glasei,
ich kenne dieses Video schon seit ein paar Jahren -ein sehr schöner Rückblick auf eine Handwerkskunst von Anfang des letzten Jahrhunderts.
Zu Beginn der Elektronenröhren-Ära war es üblich, die Röhren in Handarbeit zu fertigen.
Bald dann wurden diese in industriellem Maßstab produziert, jedoch Prototypen zumeist immer noch in Handarbeit.
Das funktioniert heute noch, denn man bekommt nach wie vor alle Materialien zu kaufen.
Sogar thorierte Wolframdrähte und jede Menge diverser Materialien zur Herstellung der Gestelle und Anodenkörper, als auch Gettermaterialien.
Nur bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Materialien nach damaligen Maßstäben bereits zum großen Teil entgast sind.
Ansonsten heißt es eben ordentlich ausheizen und die Vakuumpumpe schnuffeln lassen...
Den Rest schafft das Getter.
Man bekommt auch jede Menge Glasrohteile, welche man für den Kolben benötigt als auch zur Fertigung der Quetschfüße.
Zudem gibt es Glasdurchführungen aus einer speziellen Legierung (z.B. Kovar (Fernico) oder Invar), welche das spannungsfreie Anglasen von Metall zu Glas ermöglicht, da diese einen ähnlichen Wärmeausdehnungkoeffizienten wie Glas haben.
Hoffentlich stirbt dieses Handwerk nicht gänzlich aus.
Liebe Grüße.
Stefan, Berlin