Guten Tag in die Runde,
Ich hatte es ja hier und dort schon mal angeschnitten, dass Ich noch eine zweite alte Schiffslampe im Petto habe die bis Dato letzte Woche noch ein Restaurationskadidat war und jetzt fertig gestellt wurde. Das will Ich euch natürlich nicht vorenthalten und habe den Weg zur fertigen Wohnraumleuchte euch hier ein wenig mit Bildern dazu geschildert.
So sah die alte Laterne aus als sie bei mir eintraf! Ordentlich gezeichnet vom Zahn der Zeit, ständig draußen, bei Wind und Wetter in der Seeluft gehangen zu haben. Ursprünglich stammt sie aus Sylt und kam auch von dort her.
Den Klappgriff zum öffnen des Bodenverschlusses musste Ich neu gestalten. Der alte war wie man hier unschwer erkennt einfach nicht mehr vorhanden. Mit einem simplen Schraubendreher konnte Ich die Reste davon einfach abhebeln. Ich schleifte danach alles sauber und plan.
Später nach dem lackieren setzte Ich dann einen neuen klappbaren Griff mittels Befestigung durch Schrauben drauf, der auch das Loch im Boden mit abdeckt.
Nun ging es ans eingemachte und Ich schleifte die Jahrzehnte alte Kruste aus Salz, angelaufenen Oxid und Rost herunter.
Unerwarteter Weise kam darunter auch noch ein schönes altes grün zum Vorschein, was sich selbst glücklicherweise gegen die harten Stahldrahtborsten der rotierenden Bürste meiner Bohrmaschine erwehren und erhalten konnte. Das gefiel mir natürlich ausgesprochen gut und Ich versuchte die Farbe auch weitestgehend noch zu erhalten.
Leider löste sich beim zerlegen und trennen der Leuchtenteile vom linsenstrukturiertem Glas die Einfassung oben und unten am Gehäuse. Hier zu sehen durch den aufgesprungenen gelösten Ring, der einst oben aufgelötet wurde. Der obrige Ring war durch den Rost schon fast völlig verrottet, wie man später noch sieht. Das Metall war mit dem Glas förmlich verwaschen und riss beim zerlegen einfach ab. Wieder anlöten konnte ich es zwar mangels Technik nicht aber es ließ sich zumindest wieder ankleben und fällt optisch auch nicht weiter auf.
So langsam weicht das raue grau und es kommt immer mehr das grün zum vorschein. Anscheinend hatte diese Laterne schon mehrere Leben vor sich gehabt, denn unter dem grün schimmerte Teilweise noch ein rot zum Vorschein. Grün steht ja für Steuerbord und rot für Backbord. Vielleicht war sie vorher mal für die andere Seite vorgesehen. Denn das Gehäuse ist verzinkt und bedarf von sich aus eigentlich keine Farbe. Diese dient eigentlich nur der Zuordnung.
Ein erster Funktionstest mit einem blauen Farbeinsatz ! Ich nahm erst an es sei so ein blau wie bei den Leuchten der Bahn, die einfach nur das gelbliche Licht der Glühlampen weißlicher erscheinen lassen sollen. Aber Ich war im Irrtum! Denn egal wie stark das Leuchtmittel im inneren leuchtete - es blieb beim blau. Und um so mehr gelblicher und wärmer die Lichtfarbe durch andere Wattagen erschien - desto mehr wurde durch dieses blaue Glas gefiltert und drang um so weniger nach außen. -> Übrigens rotes Licht dringt überhaupt nicht mehr nach außen durch. Dieser Farbeinsatz erscheint mir suspekt und ist für mich in einer Seezeichenlaterne sehr ungewöhnlich und eigentlich auch viel zu dunkel um aus der Ferne gut war genommen zu werden .
Hier nochmal dargestellt mit einem wärmer leuchtenden Leuchtmittel. Man sieht es gut an den Kanten des Glases, dass es im inneren eigentlich hell ist. Aber das blaue, dunkle Glas "schluckt" hier fast die ganze Leuchtkraft. Außerdem erkennt man hier gut die "zerfressende Einfassung des Glases. Als Ich dort den Rost entfernte, war an der Stelle fast schon kein Metall mehr vorhanden, was hier jetzt so lücklenhaft erscheint.
Wie hier zu sehen: das leider nicht mehr zu identifizierende Typenschild. Bis auf einen Buchstaben und einer Ziffer unten links in der Ecke blieb es leider nur noch grau.
Ansonsten wurde alles so original belassen wie es ist und nur mit einer schützenden Schicht Klarlack konserviert. Die vier Schrauben wurden nur ersetzt, die den oberen Teil mit den vier Bügeln mit dem unteren Teil verbinden. Die alten 6-Kantschrauben waren wahrscheinlich eh nicht mehr original, total unbrauchbar und nicht mehr zu retten.
Ein Blick auf die Gemarkung des Glases. es hat zwei: einmal von '78 und die zweite von`96. Der blaue Glaseinsatz ist älter und gehöhrte original nicht zu dieser Laterne. Er ist von '62!
Ausgestattet ist sie jetzt mit einer klaren LED-Filamentlampe. Rein optisch und für einen besseren Effekt durch die gewölbte Glaslinse machen sich klare Lampen in diesen Leuchten bei weitem besser. Matte oder opale Lampen lassen das Licht zu sehr diffus werden und die in die breite gehende Streuung der Linse wird da durch so gut wie aufgehoben.
Grüße Konsum